Spielsucht ist unter professionellen Football-Spielern weit verbreitet

Spielsucht

Das Leben der großen Stars in der Welt des Sports mit ihren luxuriösen Villen, schnellen Autos, schönen Frauen, wilden Partys, Alkoholexzessen, Drogen und Fehlverhalten sorgt für Schlagzeilen und füllt regelmäßig die Zeitungen und Hochglanzmagazine. Doch nun wird die Liste der zahlreichen Laster, denen die Profi-Footballer verfallen sind, mit dem pathologischen Spielverhalten noch um einen weiteren Punkt länger.

Will man den Worten des englischen Football-Stars Tony Adams Glauben schenken, der die Organisation Sporting Chance ins Leben gerufen hat, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den professionellen Sportlern dabei zu helfen, ihre Sucht zu überwinden, kann eine Zunahme der Anzahl Spielsüchtiger beobachtet werden.

Adams glaubt, dass der schnelle und unkomplizierte Zugang zu Online-Sportwetten im Internet und die aggressiven Marketing-Strategien der Betreiber der Webseiten die Wurzel des Problems sind. Aus diesem Grund hat er zur Organisation Responsible Gambling Trust Kontakt aufgenommen, um gegen diese Marketing-Strategien vorzugehen und um eine Lösung für das Problem zu finden.

Adams sagte weiterhin, dass die Buchmacher die wohlhabenden Footballstars regelrecht verfolgen, ihnen attraktive Boni im Wert von Tausenden Euro bieten sowie hohe Provisionen, wenn sie ihre gutbetuchten Freunde an die jeweilige Glücksspielmarke heranführen. Der Vorsitzende von Sporting Chance Colin Bland stimmte Adams zu, dass kein anderes Suchtmittel so aktiv gefördert wird wie das Glücksspiel. Während eines Spiels werden die Spieler auf dem Spielfeld geradezu mit Werbung bombardiert.

Es ist gängige Praxis bei den Buchmachern oder Casinos, dass die erste Wette kostenlos ist. Aber es ist anzunehmen, dass die Unternehmen ihre äußerst verlockenden Angebote ausweiten, um die besten Spieler der Bundesliga auf die Webseite zu locken. Das führt anschließend dazu, dass die Spieler Tausende von Euro verlieren.

Die Organisation Sporting Chance arbeitet im Moment mit der Vereinigung der professionellen Football-Spieler zusammen, um Präventions- und Behandlungsprogramme zu entwickeln, die speziell für Profi- und Bundesliga-Spieler konzipiert sind.

Auch wenn die Organisation eine strikte Haltung dem Thema Sportwetten und Glücksspiel gegenüber einnimmt, soll es sich auf keinen Fall um eine Bewegung handeln, die sich gegen das Glücksspiel richtet, denn viele Online-Casinos und Buchmacher haben erhebliche Summen in die verschiedenen Sportarten investiert und damit ihre Weiterentwicklung in hohem Maße gefördert. Allerdings hat man das Gefühl, dass die aggressive Akquise der Spieler und die Marketingmethoden problematisches Spielverhalten fördern könnten. Daher sollten Regelungen und mehr Verantwortlichkeit geschaffen werden.

Als über das Thema berichtet wurde, schaltete sich auch Clive Hawskwood, der Manager des Verbandes der Online-Glücksspiel-Unternehmen, in die Diskussion ein. Er sagte dazu, dass er noch nie davon gehört habe, dass sich Glücksspiel-Unternehmer den Profisportlern gezielt genähert haben. Er betonte weiterhin, dass die Spieler nur Boni und Promotionen erhalten haben, die im genauen Verhältnis ihrer getätigten Einsätze stehen. Bei VIP- und Loyalitätsprogrammen werden High Roller genauso behandelt wie in landbasierten Spielhallen.

Er fügte hinzu, dass die RGA und der Verband der professionellen Sportler bereits eng zusammenarbeiten, um das Problem mit dem Glücksspiel bei Sportlern effizient zu bekämpfen. Sollte seitens der Organisation Sporting Chance die Vermutung bestehen, dass eine direkte Verbindung zwischen gezieltem Marketing und problematischem Spielverhalten der Sportler existieren würde, dann wollen sie sofort darauf aufmerksam gemacht werden.